Wie berechnet sich die Höhe der Versicherungsbeiträge?

Kfz-Versicherungstarife sind für Laien schwer zu durchschauen. Kunden sehen immer nur die Zahl, die unter dem Strich steht: den Beitrag. Mathematisch betrachtet handelt es sich um komplizierte Konstruktionen mit Dutzenden Variablen, die von Assekuranz zu Assekuranz unterschiedlich gewichtet, angeordnet und nach Belieben vertauscht werden. Etwas einfacher ist es, wenn man sich die Tarife als Baukasten vorstellt, der eine feste Basis vorgibt, die mit weiteren Steinen ausstaffiert werden kann. Dabei hat jeder Stein einen anderen Wert, mal positiv, wodurch die Prämie steigt, mal negativ für einen Rabatt.

Typklasse

Die Basis bilden die sogenannten harten Faktoren. Sie lassen sich weder verrücken noch aus der Rechnung ausschließen. Den wichtigsten Part spielt in dem Zusammenhang das Auto, für das die Police abgeschlossen wird. Nicht umsonst werden bei einem Kfz-Versicherungsvergleich ganz zu Anfang der Typ- und der Herstellerschlüssel abgefragt. Sie geben der Versicherung Auskunft über das genaue Modell. Hier kommt dann unter anderem die Typklasse zum Tragen. Sie wird vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft Jahr für Jahr neu ermittelt. In den Wert fließen Statistiken zu Unfällen und Schadensmeldungen ein. Je öfter ein Modell negativ aufgefallen ist, zum Beispiel hochwertige Fahrzeuge, die besonders oft gestohlen werden, desto höher ist der Beitrag für die Kfz-Haftpflicht- und die Kaskoversicherung.

Regionalklasse und Schadensfreiheitsrabatt

Weitere Basiselemente sind die Regional- und die Schadensfreiheitsklasse. Die Regionalklasse wird ähnlich der Typklasse ermittelt und ebenfalls jährlich neu festgelegt. Wer in einer Großstadt wohnt, wo es erfahrungsgemäß öfter kracht, zahlt daher mehr als Kunden, die auf dem Land leben und ihrer Kfz-Versicherung eher selten einen Schaden melden. Die Schadensfreiheitsklasse wiederum ist ein rein individuell geprägter Indikator. Wer lange Zeit unfallfrei unterwegs war, wird entsprechend belohnt. Das geschieht über einen reduzierten Beitrag. Im günstigen Fall müssen – immer bezogen auf die reguläre Prämie – nur 30 Prozent gezahlt werden. Auf der anderen Seite führen Leistungen, die von der Autoversicherung erbracht werden müssen, fast immer zu einer schlechteren Einstufung und einem höheren Beitrag.

Leistungsmerkmale und Rabattoptionen

Ergänzt werden die harten Tarifmerkmale von einer Vielzahl weicher Faktoren. Wird zum Beispiel mehr Leistung gewünscht, etwa in Form eines Rabattschutzes oder Rabattretters, steigt der Preis. Gleiches gilt, wenn die Versicherungssumme aufgestockt werden soll und statt der Basisversion ein Komforttarif gewählt wird. Diesbezüglich gibt es so viele Optionen, vom zusätzlichen Schutzbrief bis hin zum Selbstbehalt, dass jeder Vertrag maßgeschneidert werden kann. Interessant sind hierbei vor allem die Rabattmöglichkeiten. Wer wenig fährt, keine Jugendlichen unter 23 Jahren ans Steuer lässt, Alleinfahrer ist, eine Garage besitzt, einer Werkstattbindung zustimmt, einem bestimmten Beruf angehört, ein Fahrsicherheitstraining absolviert oder am begleiteten Fahren teilgenommen hat, ein umweltfreundliches Auto kauft oder jährlich zahlt, kann sparen. Das macht die Tarife zwar nicht weniger kompliziert, dafür weiß man aber ungefähr, wie sich der Beitrag zusammensetzt.

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