Kfz-Teilkaskoversicherung

Bei der Kfz-Teilkasko handelt es sich um eine freiwillige Option, die man beim Versicherungsvertrag mit abschließen kann. Versichert werden damit Schäden am eigenen Auto einschließlich Diebstahl und Raub. Bei der Teilkasko liegt der Entschädigungswert maximal in Höhe des Wiederbeschaffungswertes (Zeitwert). Das ist der Preis, der für ein gleichwertiges Fahrzeug (laut Gutachten) zum Zeitpunkt vor dem Schaden gezahlt werden müsste. Die versicherten Gefahren sind folgende:
- Brand, Explosion, Sturm, Unwetter
- Hagelschäden, Blitzeinschläge, Überschwemmungen
- Zusammenstoß mit Haarwild bzw. Tieren aller Art (erweiterte Wildschadenklausel beachten!)
- Tierbiss- und deren Folgeschäden
- Kurzschluss- und deren Folgeschäden
- Diebstahl oder Raub des Fahrzeugs
- Glasschäden (Glasbruch, Steinschläge)
Die Leistungen einzelner Teilkaskoversicherungen können extrem schwanken – je nach Versicherer und Tarif. So ist es möglich, dass nur Marderbissschäden mitversichert sind oder eben auch Tierbisse egal welcher Art. Ebenso werden Haarwildschäden erweitert zu Schäden durch Wirbeltiere, wodurch dann auch Nutztiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde inbegriffen wären. Für Besitzer von Neuwagen ist ebenso eine Neupreisentschädigung bis zu einem Fahrzeugalter von 24 oder 36 Monaten interessant. Bei gekauften Gebrauchtwagen gibt es die Kaufpreisentschädigung.
Wichtig: Mutwillige Beschädigungen (Vandalismus) sind genauso wenig versichert wie eigens verschuldete Schäden. Diese Schäden werden nur durch die Vollkasko übernommen!
Schäden durch Tierbiss
Es gibt jährlich ca. 235.000 Schadenfälle in Deutschland durch Marderbiss – mit 128 Millionen Euro Kosten. Die Tendenz ist steigend, sowohl die Fallzahlen wie auch die Schadenkosten. Wichtig ist vor allem dabei, dass auch der Folgeschaden mitversichert sein muss. Die kleinste Marder-Knabberei an einem Kabel kann aufgrund von Kurzschluss und Fehlströmen zu weitreichenden Schäden an den Steuerteilen führen. In modernen Fahrzeugen gibt es im Übrigen 100 und mehr Steuerteile. Die Schadenkosten summieren sich dabei sehr schnell in den 5-stelligen Bereich. Deshalb muss man bei den Tierbissschäden darauf achten, dass es keine Höchstgrenzen bei der Entschädigungszahlung für die Folgeschäden gibt! Die Kosten für die Folgeschäden sind in aller Regel vielfach höher als der eigentliche Tierbissschaden selbst.
Beispiele für Tierbissschäden aus der Praxis
1) Marderbiss an einem Kabelstrang im Motorinnenraum. In der Folge werden Steuerteile durch Kurzschluss beschädigt. Schadenkosten über 25.000€ (Der Versicherungsnehmer wollte nur bis 5.000€ versichern. Den Rest zahlt er selbst.)
2) Marderbiss an einem Kühlschlauch sowie Öldruckschlauch. In der Folge kommt es zur Überhitzung des Motors und dem damit verbundenen Motorschaden. Schadenkosten von rund 15.000€.
Ebenso finden wir immer wieder Einschränkungen, dass sich der Versicherungsschutz nur auf bestimmte Fahrzeugteile beschränkt. Laien können das nicht erkennen, weil „kein Mensch“ 50 oder 80 Seiten Versicherungsbedingungen liest. Es kann sein, dass nur Schäden an Verkabelungen (im Motor-Innenraum), Schläuchen, Gummimanschetten und Dämmmatten versichert sind. Die Versicherungsqualität sinkt eben auch mit dem günstigeren Versicherungsbeitrag.
Wildunfälle
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland über 276.000 Wildunfälle mit kaskoversicherten Fahrzeugen registriert. Die Schäden summierten sich auf mehr als 1,1 Milliarden Euro, was einem durchschnittlichen Schaden von etwa 4.100 Euro pro Wildunfall entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die durchschnittliche Schadenhöhe von 3.850 Euro auf 4.100 Euro (280.000 Wildunfälle mit fast 1,1 Milliarden Euro Schadensumm. Diese Entwicklung ist auf steigende Preise für Karosserieteile und höhere Stundensätze in Kfz-Werkstätten zurückzuführen.
Die Versicherer gaben im Schnitt rund drei Millionen Euro pro Tag für Wildunfälle aus. Besonders im Herbst, insbesondere in den Monaten April, Mai sowie Oktober bis Dezember, war die Gefahr von Wildunfällen erhöht. In diesen Perioden ereigneten sich täglich über 750 Wildunfälle. Insgesamt zeigt sich, dass Wildunfälle ein erhebliches Risiko für Autofahrer darstellen und die Kosten für Versicherer sowie Fahrzeughalter kontinuierlich steigen.
Teilkasko lohnt sich
Generell ist der Abschluss einer Teilkasko freiwillig, lohnt sich aber in den meisten Fällen. Hauptargumente sind hierbei Glasbruchschäden, Steinschläge und Versicherungsschutz bei Diebstahl und Raub des Kfz. Ist das Auto natürlich nur noch ein paar hundert Euro Wert, dann kann man sich diese Ausgaben auch schenken.
Die Teilkasko ist vor allem deshalb sinnvoll und lohnend, weil es hierbei kein Schadenfreiheitsklassensystem gibt und somit Rückstufungen im Schadensfall gar nicht erst diskutiert werden müssen.
Teilkasko mit und ohne Selbstbeteiligung: Jetzt Beiträge vergleichen!
Mit einer variabel wählbaren Selbstbeteiligung kann man den Versicherungsbeitrag günstig halten. So sind Selbstbehalte von 150, 300 und 600 Euro üblich. Ebenso kann man mit dem Versicherer auch vereinbaren, dass der Vertrag ohne Selbstbeteiligung geführt wird. Dann muss man beim Jahresbeitrag eben etwas mehr bezahlen und braucht im Schadensfall keine Kosten selbst übernehmen. Mit Hilfe des Kfz-Versicherungsvergleichs auf unserer Webseite finden Sie heraus, welche Kosten entstehen.
