Marderbiss: Welche Versicherung zahlt was?

Sie klettern in den Motorraum, genießen die wohlige Wärme und knabbern genüsslich an Kabeln, Verkleidungen und allem, was nicht niet- und nagelfest ist: Damit können Marder für Autofahrer zur echten Belastungsprobe werden. Sie mögen niedlich sein, sind aber durchaus in der Lage, ein Fahrzeug stillzulegen oder schlimmstenfalls komplett zu ruinieren. Versicherungsschutz besteht zwar, sofern eine Teilkaskoversicherung abgeschlossen wurde. Doch die gängigen Vertragsbedingungen decken längst nicht alle Schäden, die von den Nagern verursacht werden.

Schäden werden zu spät erkannt

Das Problem ist schlichtweg, dass man die Tiere eher selten auf frischer Tat ertappt und sich kaum ein Fahrzeughalter die Mühe macht, jeden Morgen die Motorhaube zu öffnen, um zu kontrollieren, ob noch alles in Ordnung ist. Dadurch merkt man meist erst viel zu spät, dass ein Marder zugeschlagen oder vielmehr zugebissen hat. Schon ein kleines Loch im Kühlerschlauch oder einer anderen Leitung kann auf Dauer dazu führen, dass der Motor überhitzt, Öl oder sogar Bremsflüssigkeit verliert. Die Folgen sind verheerend und extrem teuer. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) haben Marder im Jahr 2009 Schäden in Höhe von 50 Millionen Euro angerichtet.

Teilkasko ersetzt oft nur unmittelbare Schäden

Wer nun glaubt, mit einer Teilkaskoversicherung auf der sicheren Seite zu sein, weil der Leistungskatalog auch Marderbisse umfasst, erlebt dann häufig die zweite unangenehme Überraschung. In der Regel gilt der Versicherungsschutz nur für die unmittelbaren Schäden, die von den Pelztieren angerichtet wurden. Heißt: Hat der Marder einen Schlauch zerbissen, wird auch nur dieser eine Schlauch ersetzt. Berücksichtigt man die Selbstbeteiligung von durchschnittlich 150 Euro, geht der Versicherungsnehmer angesichts der Ersatzteilkosten in Höhe von 20, 30 oder vielleicht auch 50 Euro leer aus. Das gilt, so die Stiftung Warentest, für die meisten Kfz-Versicherungstarife.
Informationen zur Teilkaskoversicherung

Folgeschäden versichern

Autofahrer, die auf Nummer sicher gehen möchten, sollten deshalb darauf achten, dass auch die Folgeschäden eines Marderbisses versichert sind. Wenn die bestehende Teilkaskoversicherung diesbezüglich keine Leistung vorsieht, besteht inzwischen bei vielen Gesellschaften zumindest die Option, eine Leistungserweiterung zu vereinbaren. Sie macht immer dann Sinn, erklärt die Zeitschrift Finanztest, wenn in der Region häufiger Marder aktiv sind. In dem Fall stellt der etwas höhere Beitrag für die Kfz-Versicherung eine durchaus lohnenswerte Investition dar. Sich ganz vor Mardern zu schützen, ist relativ schwer. Geräte, Pulver und Sprays, die im Handel angeboten werden, erweisen sich oft als nutzlos. Der beste Tipp: Das Auto nicht im Freien, sondern in einer Garage parken.

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